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In der letzten Zeit sind mir ein paar Dinge wiederholt aufgefallen, zu denen ich gerne Stellung beziehen würde. Ich bin schon seit vielen Jahren engagierter DSA-Fan, der sein Hobby liebt, aber es gerne auch weiter hegen und pflegen möchte und darum einzelne Elemente kritisiert. Es geht nicht darum, vernichtende Kritik zu üben oder sich über etwas oder jemanden moralisch oder sonstwie zu erheben, sondern einfach um emanzipatorische Anmerkungen, die dazu führen sollen, kritische Denkansätze anzubieten, um unser aller Vorurteile zu erforschen und vielleicht abzulegen.

Insbesondere beim Lesen von „Khunchomer Pfeffer“ habe ich mich über die Tendenz geärgert, den Rastullahglauben mit dem Islam gleichzusetzen und Tulamidya mit Arabisch gleichzusetzen und entsprechend zu benutzen.

 

Novadis sind keine Muslime!

DSA ist ein Fantasy-Pen&Paper-Rollenspiel, das auf dem fiktiven Kontinent Aventurien spielt und insofern sind die Religionen bei DSA ebenso frei erfunden. Vieles bei DSA basiert allerdings auf verfremdeten Elementen der realen Welt – was damals bei der Erfindung so gesetzt worden ist und oft als Grund für das im Vergleich zu anderen Rollenspielwelten leichte Hineinfinden in die Spielwelt angeführt wird. (Was dann natürlich auch andere Leute negativ bewerten können, die eine stärker phantastische Welt wünschen, die weniger irdischen Vorbilden nachempfunden ist. Außerdem ist DAS SCHWARZE AUGE im Deutschland der 80er von deutschen, weißen Männern mit der entsprechenden Sozialisation und all den Problemen, die damit einhergehen (Eurozentrismus, Rassismus, Sexismus, Orientalismus oder Exotismus und all das hat mal mehr (Eurozentrismus als Mittelreichzentrismus) und mal weniger (Sexismus – weil bewusst die tolle Setzung gemacht worden ist, dass Männer und Frauen per se sich nicht in den Spielwerten unterscheiden und die Gesellschaften weitgehend zumindest nicht von einem Sexismus irdischen Vorbildes gestraft sind) stark Einzug in das Spiel gefunden – mit diesen Aspekten will ich mich gerne einmal in der Zukunft beschäftigen.). Die entstandene Welt basiert somit auf allerlei Versatzstücken aus der tatsächlichen Geschichte unserer Welt – aber vielmehr auch medial vermittelten Bildern, Geschichten, Märchen und ähnlichem. Allerdings, und das ist das entscheidende: Dinge wurden (im besten Fall) nicht einfach übernommen, sondern in verschiedensten Formen verfremdet, transformiert, neu zusammengesetzt und verknüpft.

Soweit – so gut.

Was ich aber nicht angemessen finde, ist die (von mir) als zunehmend wahrgenommene Tendenz, den inneraventurischen Rastullahglauben mit dem irdischen Islam zu vergleichen. Die übrigen Glaubensvorstellungen in der Spielwelt entsprechen ebenfalls keinen Religionen, an die real Menschen glauben – es gibt wiederum lediglich Versatzstücke, die keinen echten Vergleich ermöglichen. Zum Beispiel werden die Roben der meisten zwölfgötterlichen und vor allem der boronischen Geweihten denen von irdischen Mönchen und Nonnen nachempfunden; die Kirche des Praios verfügt über eine Inquisition, die an die irdische Inquisition im ausgehenden Mittelalter angelehnt ist oder ein der Rondraglauben der Anhänger der Kampfgöttin, der die Ehrenvorstellungen des (teilweise christlich begründeten) sozialen und moralischen Konstruktes des Rittertums in der irdischen Vergangenheit transportiert.

Selbstverständlich ist der tulamidische Raum schon immer eine Remineszenz an die märchenhafte Welt um 1001 Nacht (Obacht: Orientalismus…) gewesen und diese Märchenwelt ist auch irdisch untrennbar mit dem irdischen Islam verbunden. Aber die aventurische Setzung hat anderes ergeben, denn im tulamidischen Kulturraum sind die Menschen nichtsdestotrotz überwiegend 12-Göttergläubig und entsprechen eben nicht dem weltlichen Vorbild, nach dem der imaginierte Orient größtenteils von (wenn auch verschiedenen Untergruppen zugehörigem) Islam beherrscht wird. Aspekte des irdischen Islams fanden darüber hinaus dennoch ihren Weg nach Aventurien und vor allem in die Tulamidenlande. Auch die Novadis bekamen selbstverständlich Aspekte ab.  Das entscheidende ist allerdings, dass sie, um beim märchenhaften Bild zu bleiben, nicht vollständig und deckungsgleich den Muslimen entsprechen, sondern allenfalls kleinen radikalen Splittergruppen des Islams – denn auch zahlenmäßig ist der Anteil der Novadis unter den Tulamiden recht gering. Der Rastullahglauben ist eine kleine Religionsgemeinschaft, die schon immer auch andere Aspekte auf sich vereinte wie den Zoroastrismus (Beerdigungsrituale, beispielsweise das novadische Buch „Also sprach Rastullah“ – als wohl inhaltlich entfremdetes Versatzstück von Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“), des Judentums („Wir[die Beni Novad] sind das von Rastullah auserwählte Volk!“ Götter, Kulte, Mythen Seite 126) oder die Traditionen nomadischer – vor allem beduinischer – Wüstenbewohnerinnen und -bewohnern. Auch die aventurische Architektur entspricht kulturellen und nicht religiösen Eigeneheiten irdischer Äquivalente.

 

Wir sehen also, dass die novadische Glaubenswelt wie alle Inhalte des Spiels irdische Anleihen besitzen – aber mich stört die sich zunehmend vollziehende Gleichsetzung von Rastullahglauben und Islam. Unter anderm in „Khunchomer Pfeffer“ einer zweiteiligen Romanserie von Marco Findeisen und Eevie Demirtel ist wiederholt von „Rastullah akbar!“ die Rede. Das hier einer der vielleicht bekanntestesten Formeln des realen islamischen Religion umgemünzt wird, finde ich einfach unpassend und zu dreist und phantasielos geklaut. Im weiteren wird der Gebetsruf und werden weite Teile religiöser Rituale einfach wie selbstverständlich übernommen. Weiter unten schreibe ich im weiteren noch mehr zur Sprache – auch, wenn das dann generell für Tulamidya gilt und nicht nur für die kleinere Gemeinschaft der Novadis. Thematisch und durch solche zu deutlichen Entlehnungen finde ich eine solche Gleichsetzung nicht angemessen, denn sie diffamiert damit eine tatsächlich vorhandene Religion.

Wenn erst einmal der Rastullahglauben bei den Spielerinnen und Spielern assoziativ fest mit „dem Islam“ verknüpft ist, wird es umso unappetittlicher, denn im allgemeinen gilt der Glaube der Novadis als unsympathisch – ja sogar als bewusst falsch. So gibt es unter anderem die Theorie, dass die Rastullahgläubigen eigentlich den Namenlosen [einer der finstersten Götter…] anbeten. Wenn man tatsächlich die Parallelität von Islam und Rastullahglauben unterstützt, dann wird hier die Brücke zu uralten mittelalterlich-christlichen proto-antimuslimischen Vorurteilen, die besagen, dass Muslime in Wahrheit einen finsteren Dämon anbeteten, geschlagen. Ich nehme in einem zunehmendem Maß blöde Islamklischees war, die noch über Frauenunterdrückung und abweichende Essgewohnheiten hinaus gehen.

 

Tulamidya ist nicht Arabisch!

Nun kommen wir zu etwas, dass meiner Meinung nach stark damit zusammengehört, obwohl es dabei nicht um Religion geht: Die Sprache. Tulamidya ist in Aventurien die zweitverbreitetste Sprache. Nun ist es aber eben so, dass alle Sprachen in Aventurien nur ausgedacht sind und allesamt kaum Ausarbeitung erfahren haben. Einzige Ausnahme ist Garethi, das mit seinen Dialekten instgesamt aber die kontinental verbreitete Standardsprache darstellt und dem deutschen entspricht. Wenn nun während des Rollenspiels jemand in einer anderen Sprache spricht, wird das gemeinhin weiter in deutscher Sprache abgehandelt, in der Phantasie der Spielerinnen und Spieler entsteht dabei die vollkommen andere Sprache. Nun gibt es aber die Tendenz, das arabische mit dem Tulamidya gleichzusetzen,- was ich ebenso ablehne wie eine allzu starke Gleichsetzung von Rastullahglauben mit dem islamischen Glauben.

„as-salāmu ʿalaikum!“ (wobei sich noch nicht einmal auf das neutralere und kürzere „Salâm!“ beschränkt wird…), „sayid“ oder „Shokran“ sind Beispiele für solch unnütze Worte, die häufig in den oben genannten Romanen, aber auch an anderen Stellen vorkommen. Sie werden bei den deutschen Texten ersetzt, weil man sie gerade so als Durchschnittsdeutscher noch kennt. Das wirkt allerdings unfreiwillig komisch, weil eigentlich ja der gesamte Text in Tulamidya verfasst ist, weil diese entsprechenden Leute ja nicht Garethi reden.

Tulamidya ist kein Arabisch, sondern eine fiktive Sprache, um deren Ausgestaltung sich nie jemand wirklich gekümmert hat. Wann immer man in der Vergangenheit einen konkreten Begriff aus dem Tulamidya gebraucht hat, hat man willkürlich Arabische, türkische, persische oder aus anderen Sprachen entnommene Wörter genutzt – aber eben willkürlich und eher nach Klang als nach (korrekter) Bedeutung. Wenn man nun dazu übergeht, korrektes Arabisch zu verwenden, dann setzt man eine real existierende Weltsprache mit einer erfundenen Phantasiesprache gleich, was auch zu Logikfehlern in Bezug auf frühere Setzungen führt, die eben nicht dieser klaren Zuordnung entsprechen (konnten). Insofern ist es überhaupt nicht wünschenswert, Menschen die über Arrabisch-Kenntnisse verfügen, Sätze in die eigenen DSA-Werke einzubauen, weil Arabisch ≠ Tulamidya!

Andere Sprachen werden ebenfalls nicht näher ausformuliert. Man könnte sich die Mühe machen, Zelemja auszuarbeiten, um für das Abenteuer in Selem eine stilechte uralte Phrophezeiung zu erstellen, die dann enträtselt werden kann. Man könnte auch Rssahh umfassend auszuarbeiten –  auch das wäre bestimmt spannend. Nicht einmal Aureliani wird näher definiert – obwohl es eine wichtige Gelehrtensprache ist. Man macht sich also nicht die Mühe, anderen Sprachen eine konkrete Entsprechung zu suchen oder etwas eigenes zu erstellen – weil es einfach keinen Sinn ergibt, Phantasiesprachen derartig auszuformulieren. Es gibt einfach Hinweise – wie den zur altgriechischen Sprache beim Aureliani-, sodass ein Vorstellungsraum geschaffen wird. Nähere Ausgestaltung bringt überhaupt keinen Mehrwert, denn dann man redet ja auch am Spieltisch nicht ständig in der jeweiligen von Garethi abweichenden Fremdsprache, wenn man bei DSA eine andere Sprache nutzt.

Sinn macht es gewiss, wenn man Eigennamen etc. von arabischen Wörtern ableitet, aber eben auch aus anderen Quellen – damit keine einseitige Dominanz offenbar wird! Ein gelungenes Beispiel dafür mag das aventurisch (auch in „Khunchomer Pfeffer“) gesetzte Wort „kif“ (für Rauschkräuter allgemein) darstellen. Dieses ähnelt dem Wort kiffen, das im 20. Jahrhundert vom Englischen kif entlehnt wurde und auf das Arabische kaif (Wohlbefinden) zurückgeht – im gegensatz zum zu deutlichen „haschisch“, wie man entsprechende Rauschmittel heute ebenfalls nennt,- was widerum auch einfach nur „Gras“ heißt…

Ich plädiere darum für eine vorsichtige Verwendung der arabischen Sprache als „Tulamidya-Ersatz“. Als Inspiration ist sie mit Sicherheit zu verwenden, man sollte es sich aber nicht zu einfach machen, allein, um nicht zu vergessen, dass Tulamidya einfach eine eigene Sprache ist,- auch wenn es niemanden geben kann, der sie wirklich spricht. So erhält man sich im übrigen auch viel mehr Freiheiten beim Spiel. Da in unserem Rollenspiel Fremdsprachen ohnehin nur unzureichend „übersetzt“ werden, macht es keinen Sinn, einzelne Teile von Sätzen zu übersetzen und andere unübersetzt zu lassen – das ist doch unbefriedigend und unlogisch, oder nicht?

 

Fazit

Ich finde es schade, dass in einem zunehmenden Maß zu deutliche Gleichsetzungen mit Aspekten der realen Welt getätigt werden, die über reine Andeutungen hinaus gehen und dadurch oft (und vermutlich unbewusst) diffamierend auf reale Menschengruppen diffamieren.

Dass in einem zunehmenden Maß der Novadiglauben vermehrt negativ dargestellt wird (im Vergleich zur rativ schwammigen Beschreibung in den frühen Jahren), liegt vielleicht auch an einer im zeitlichen Verlauf zunehemend schlechter werdenden Bewertung von Muslimen in Deutschland. [Siehe dazu die Umfagen und Artikel der Forschungsgruppe, die regelmäßig von W. Heitmeyer unter dem Titel „Deutsche Zustände“ herausgegeben werden.] Dass eher Vergleiche zu totalitären Spielarten des Islams gezogen werden, anstatt wie es problemlos möglich wäre, beispielsweise die hochkulturellen und toleranten Aspekte der Blütezeit der islamischen Kultur auf der spanischen Halbinsel  (die von der später sogenannten „Reconquista“ beendet wurde – auf die sich trauriger Weise heute wieder immer mehr Dummköpfe berufen) als Versatzstück aufnehmen, ist schade und keine Zwangsläufigkeit. Für mich hatte Rollenspiel immer auch ein emanzipatorisches Momentum und ich finde es sehr schade, wenn dieses zunehmend unter Vorurteilen begraben wird. Dass Vorurteile derart wirkmächtig werden mag auch am (augenscheinlich 😉 ) geringen Anteil von Muslimas und Muslimen unter Rollenspielerinnnen und Rollenspielern liegen. Auch wenn wir Rollenspieler gemeinhin wenig mit Religion am Hut haben mögen, so gilt es dennoch, diese gesellschaftlichen Aspekte mitzudenken… jedenfalls komme ich selbst nicht umhin, sie mitzudenken.

 

Disclaimer:

„DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN und DERE sind eingetragene Marken in Schrift und Bild der Ulisses Medien und Spiel Distribution GmbH oder deren Partner. Ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Ulisses Medien und Spiel Distribution GmbH ist eine Verwendung der Ulisses-Spiele-Markenzeichen nicht gestattet.“

Ich möchte was sehr hübsches mit euch teilen, singende Hooligans. Auch sehr süß sind dabei die Eigenheiten der Länder zu beobachten (ohne jetzt rassistisch sein zu wollen, man sieht hier halt einfach, wie eine gewisse Kultur aus einem gewissen Land Spaß hat… oder so und es ist einfach nur spaßiger Humbug, den ich mir über die Länder hier erfinde)

Das ganze ist wohl eine Werbeaktion von Puma. Aber echt süß.

Die Engländer: romantisch bis über beide Ohren und irgendwie einfach zum Knuddeln.

ihr eigentlicher Beitrag ist das hier, aber das finde ich nicht so spannend

Die Franzosen: Voller Lebensfreude und sie feiern sich selbst.

Die Italiener: Machen auf sehr hart, sind aber auch nur Kids.

Die Koreaner: Haben Spaß, auch wenn das Hooligansein nicht ganz gecheckt haben…(erinnert eher an Karaoke…)

Die Deutschen: sind melancholisch, depressiv und marchieren im Gleichschritt

So, nun kommen immer wieder neue Einzelheiten über die mordenden Neonazis heraus und ich will mich um einen Kommentar bemühen. Wie endlich jedeR einsehen musst, wie auch schon in Norwegen , sind Rechtsextreme „erwachsen“ geworden – sie sind jetzt Terroristen, (was sie jahrelang schon sind) und wovor all die Jahre gewarnt, was aber von den Verantwortlichen als Spinnerei abgetan worden ist, die sich lieber auf Phantomjagd auf Linksextreme gemacht haben.

Lasst uns den Opfern der Nazis gedenken – und die verfluchten Nazis loswerden!

‚ „Es ist ein außergewöhnliches Ereignis, dem man mit größter Sorgfalt nachgehen muss“, sagte sie. Die Vorgänge ließen Strukturen erkennen, „die wir uns so nicht vorgestellt haben. Deshalb heißt es, immer wieder wachsam sein, gegen jede Form von Extremismus. In diesem Fall wahrscheinlich auf Extremismus von der rechten Seite.“ ‚

Wie dumm von ihr! Dabei Wäre eigentich mal der Zeitpunkt, zu sagen: „Ok, wir hatten Unrecht – es gibt heute keinen gefährlichen Linksterrorismus und Linksextrem zu sein heißt, Farbeier zu schmeißen. Rechtsterrorismus gibt es, der ist SEHR gefährlich, und muss bekämpft werden und Rechtsextrem zu sein heißt, Menschen totzuschlage zu erschießen oder sonst wie zu töten. Deshalb haben wir ziemlichen Mist gebaut mit dieser ganzen Extremismusdiskussion der letzten Jahre, aber hey, wir sind Menschen, wir machen Fehler und häufig treffen wir dumme Entscheidungen. Christina, den Schwachsinn, den du da seit Jahr und Tag verzapfst, lässt du auch besser sein – auch du musst sehen, dass du an der Realität vorbei Politik gemacht hast…“

Christina Schröder, die in der Vergangenheit die Strategie gefahren ist, Programme gegen Rechts runterzufahren und dafür lieber den „linkskriminellen Sumpf […] überprüf[t] , in den ein Großteil dieser Gelder [Mittel gegen Rechtsextremismu] fließt“ und ihre Freunde von der CDU und der NPD (die ihr für ihre Politik großen Respekt zollt) haben große Mitschuld daran, dass die Verbrechen, die die jetzt erwischten Neonazis in den letzen Jahren begangen haben, bisher nicht aufgeklärt worden sind,. Indem der Diskurs immer stärker auf den gefährlichen Linksextremismus und den bösen islamistischen Extremismus  (von beidem jeweils sogar das Upgrade, der -„Terrorismus“) gelenkt worden ist und hier wider jeden Fakten* Gefahr gesucht und Hass geschürt worden ist. Die Gewinner waren die Nazis, die BILDzeitung und der rechte Hassprediger, die sich in ihrer Islamphobie und ihrem Hass auf alles „Linke“ austoben konnten. Der Mainstream ist dadurch erheblich rechter geworden und noch „blinder auf dem rechten Auge“.

Übersehen wird dabei leider auch immer die Dimensionen, die rechtsextreme Gewalt hat, im Gegensatz zum Linksextremismus.

Wenn der Spiegel jetzt schreibt:  „Deutschland hat es mit einem neuen Phänomen zu tun – kaltblütig mordende Rechtsextremisten.“, dann kann man nur den Kopf schütteln! Angaben über die Zahl der Opfer schwanken zwischen 146 und 138 (Tagesspiegel und weitere Zeitungen) seit der Wiedervereinigung, während die Bundesregierung durch die Zahlen der  Polizei und der Länder bei ihrer Milchmädchenrechnung auf gerade einmal 48 Opfer kommt! Etwa 100 Menschen fallen einfach unter den Tisch!

Hier findet man Informationen über die Zahl rechtsextremer Gewaltopfer seit 1990.

Die Bundesregierung will nichts von rechtsextremen Morden und Straftaten hören, denn das stört in der allgemeinen Deutschland- Euphorie und vermittelt nicht das gewünschte Bild von der sauberen und offenen BRD, die sich die schwarzgelbe Koalition wünscht.

dazu: http://www.zeit.de/politik/2011-11/rechtsextremismus-mordserie-politik

Sehr wichtig ist in dem Zusammenhang auch der Fakt, dass viel zu oft rechtsextreme Straftaten gar nicht als solche erfasst werden! Wenn auf einem kleinen Volks(!)fest, wie es sie in jedem kleinen deutschen Örtchen gibt, ein Mensch mit dunklerer Hautfarbe verprügelt wird – dann wird das schnell so gesehen: „jaja, die Kinder…so sind sie halt. Gabs sicher ne kleine Keilerei um ein Mädchen – der Udo ist doch kein Nazi, klar hat der ‚Judensau‘ und ‚Neger‘ gebrüllt, als er mit seinen Freunden auf den eingeschlagen und getreten hat aber der meint das doch nicht so! Man will so einem jungen Mann ja nicht die Zukunft verbauen! -Gerade seine Lehre als Lackierer angefangen und der wird sich seine Hörner schon noch abstoßen…und donn is ja jetz  auch gut, jetz, gell?“. Und dann landen solche Fälle unter einfacher Körperverletzung, wenn überhaupt. Die Polizei will keinen Ärger, die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister wollen keine schlechte Publicity über ihr Dorf…

Schmeißt ein Demonstrant auf einer linken Demo einen Stein gegen ein Straßenschild, ist er ein Linksterrorist, es kommt auf die Linksterroristenliste und landet direkt auf dem Tisch von Frau Schröder, die wieder herausstreichen kann, „wie gefährlich doch die Linksextremen sind!“, aber das gehört eigentlich nicht hierher. Auch zu Polizeischikane von AntifaschistInnen nach Naziangriffen.

Außerdem stellt sich mal wieder die Frage nach dem Verfassungssschutz. Es muss von den demokratischen Institutionen vollkommen offengelegt und aufgeklärt werden, wer wann was wusste und warum die eigentlich dem Vs zugedachte Aufgabe, der Schutz der Verfassung und der Menschen hier über 13 Jarhe lang nicht eingehalten worden ist. Vor allem: warum hat man keine vernünftige Fahndung eingeleitet, nachdem man 1,4kg TNT bei den jetzt toten Mördern gefunden hat? Zu RAF Zeiten hätte es in jeder Poststelle Plakate gegeben – warum heute nicht mehr?

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/kriminalitaet-verfassungsschuetzer-in-doener-morde-verwickelt-1357442.html

Vorsitzender des „Thüringer Heimatschutz (THS)“ war ein V-Mann und erhielt im Laufe seiner Arbeit für den Vs 200.000€. Oftmals ist es so, dass der Vs einfach an die entsprechenden einflussreichen Neonazis herantritt und sie auf die Gehaltsliste setzen. Dann erhalten die Neonazis das Geld und setzen es für ihre Sache ein und begehen weiter die selben Straftaten wie bisher – es handelt sich hierbei nicht etwa um Aussteiger, wirkliche Ermittler, geschweige denn „lupenreine Demokraten“ – es sind nicht mehr als Geheimnisverräter aus der Szene, die dafür bezahlt werden (und dieses Geld oft wieder in ihre Szene geben, wodurch der Vs und damit der deutsche Staat die Aktionen der Neonazis unterstützt).

Wenn der Verfassungsschutz nicht in der Lage ist, solche Gewalttaten zu verhindern, stattdessen die rechte Szene auch noch unterstützt und ansonsten die Linke oder harmlose DemonstrantInnen überwacht, muss auch die Frage nach dem Fortbestehen dieser Behörde gestellt werden!

Es kommt heraus, dass die lange Zeit als „mysteriös“* bezeichneten Morde auf Männer mit türkischen und griechichen Wurzeln von ihnen begangen worden sind und reflexartig, wie eine unmittelbare Reaktion darauf, kommen auch wieder die ersten, die ein NPD- Verbot fordern.

Diese Taten wären, nach jetzigem Aufklärungsstand, bei einer verbotenen NPD oder sogar ohne eine NPD ebenso möglich gewesen. Indem man so eine Partei verbietet kann man die gesellschaftlich verwurzelten Probleme nicht einfach beseitigen und gerade die CDU/CSU, die gerne Mittel im Kampf gegen Rechts kürzt kommt dann mit solch einem Vorschlag um ihr (scheinbar ja doch vorhandenes) Gewissen zu beruhigen. Ein NPD Verbot geht jedoch am eigentlichen Problem vorbei! Die jetzigen terroristischen Ereignisse werden dadurch nicht gelöst und mit einer NPD Verbotsforderung wird wieder nur von den eigentlichen Problemen, rechtsextremen Terrorismus, Probleme in der Strafaufklärung und rechtsextremes Gedankengut in breiten Massen des deutschen Mainstreams abgelenkt.

Schön, dass das auch jemand so beschreibt.

Natürlich muss man die NPD verbieten und zwar zu jedem anderen Zeitpunkt auch, weil der rechten Szene dadurch große Mengen an finanziellen Mitteln sowie rechtliche Vorteile genommen werden würden. Die NPD dient häufig als eher bürgerliches Aushängeschild der Neonazis und funktioniert somit als der öffentliche Mitgliederwerbepart, der als erste Instanz einer Neonazikarriere dient. Aber das jetzt als Folgerung auf diese Morde zu fordern ist Quatsch und pietätlos.

Schließlich tragen die Medien eine Mitschuld an dem stetig erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland. Beispielsweise in der Bildzeitung, dem Spiegel und so vielen weiteren Blättern wird tagtäglich Hass produziert, Vorurteile geschürt und bedient und tendentiös berichtet.

Die miese Naziaktion werden dann auch reißerisch-rassistisch „Dönermorde“ genannt. Nennt man Morde zwischen „rein“ Deutschen etwa „Kartoffelmorde“?! Könnten sich islamistische Terroristen 13 Jahre lang mitten in Deutschland verstecken und „untertauchen“ wie es bei den Nazis der Fall war?

Meiner Meinung nach waren diese Morde nicht so „mysteriös“, wie es heute dargestellt wird – Jede und jeder Ermittelnde wird sich doch beim Kreis der Opfer einen rechtsradikalen Hintergrund der Taten sofort vorstellen können! Stattdessen wird nach typischem Mainstream-Rassismus erstmal angenommen, dass das sicher irgendwie mit Schutzgeld, Drogenhandel und Gangkriminalität zu tun hat – klar, die Opfer sind doch Ausländer! Die Bildzeitung hat hierbei direkt 4 solche Theorien anzubieten, ohne dass dabei auch nur der Verdacht eines rassistischen Motivs anzusprechen.

Bei den Ermittlungen haben entweder Leute ihren Job nicht richtig gemacht (oder denselben verfehlt) oder, und das wäre noch schlimmer, haben grob fahrlässig die Hinweise ignoriert, waren „auf dem rechten Auge blind“, wie man so schön sagt, und haben damit die Ermordung weiterer Menschen nicht verhindert.

Die Naziinternetcommunity (höhö – es ist keine -gemeinde, sondern eine -community!)  spinnt derweil Verschwörungstheorien, demnach der Verfassungsschutz alles nur inszeniert habe, um der rechten Szene zu schaden, empfinden die Täter als „keine echten Nationalisten“ und gleichzeitig bedauert man die Opfer NICHT. NPD Geschäftsführer Patrick Wieschke spricht von „Berufskriminellen“ und versucht, seine Partei mal wieder als Saubermänner/ und -frauen darzustellen, gleichzeitig, wie auch teilweise beim Mörder und Neonazi Breivik aus Norwegen geschehen, die Täter als verwirrte Einzeltäter darzustellen und aus den eigentlichen rechtsradikalen Zusammenhängen, in denen sie eigentlich stehen, herauszureißen. Damit schaffen sich insbesondere bürgerliche Nazis und der allgemeine rechte Mainstream eine angenehme Bestätigung, dass ihr eigener „rechter Weg“ ja ein sehr humaner und ein guter ist.

JedeR von uns – sollte im Alltag viel mehr Paroli gegen Neonazi-Scum, Rassismus, Antisemitismus und Islamphobie bekämpfen! In jeder Stadt, in jedem Dorf müssen wir antifaschistisch Widerstand leisten!

Wir müssen Präsenz auf Mahnwachen und Demos zeigen! Zum Beispiel am 09.11. werden es Jahr für Jahr weniger Teilnehmende – stellt euch in die Kälte und zeigts den lumpigen Naziversagern!

Und schließlich muss mit allen Mitteln die der Rechtsstaat bietet solcherlei Mord und andere Verbrechen bestraft werden! Rechtsextreme Taten dürfen nicht ungesühnt bleiben! Mehr Mittel für den Kampf gegen Rechts; restriktive Anti-Antifaschismusarbeit durch die Bundesregierung einstellen! Und der Extremismusbegriff hat ganz einfach ausgedient. Indem er davon ausgeht, dass es einen „linken Rand“, einen „rechten Rand“ und eine gute, weil moralisch überlegene und freiheitlich demokratische „Mitte“ gibt, macht diese Theorie es unmöglich, die weitverbreiteten menschenverachtenden Ideologien in der gesamten Bevölkerung zu finden. Diese Theorie hat sich ultimativ durchgesetzt und bestimmt heute die Meinung einer großen Mehrheit in der deutschen Bevölkerung, verharmlost und blendet jedoch durch die Gleichsetzung von Rechts und Links rechte Gewalt aus! Die Extremismustheorie ist brandgefährlich, sie muss vergessen werden und die Regierung muss ihre realtiätsnegierende Hetze gegen „die Islamisten“ und  „die Linksextremen“ stoppen.

 

Zivilgesellschaftliches und antifaschistisches Engagement muss wieder gemeinsam in die einzig sinnvolle Richtung vereint agieren: Nach Rechts!

edit: bitte denkt euch jeweils vor jedem „Linksextremismus“ das Wort „sogenannter“…

Nur ein Link  zu einem Artikel von Patrick Gensing auf publikative.org.

Das Objekt der Begierde einer/eines jeden Berliner Linksterroristin/Linksterroristen.

Gerne hätte ich auch so einen Artikel geschrieben, aber leider ist im Prinzip schon Alles gesagt.

Der Mainstream der deutschen Öffentlichkeit ist mehr als blind auf dem rechten Auge und es ist schrecklich, dass sich reaktionäre Kanaillien in haltlosen Vergleichen und durch Panikmache zurück in die Diskurse schleichen.  Wer weiter von Kids angezündete Autos oder Graffities mit durch Neonazis ermordete Menschen gleichsetzt, hat grundsätzliche wichtige Werte nicht verstanden.