Für die Hippies und Hater, die allibihaft sowas von wegen Pressefreiheit sagen: Ja: Pressefreiheit ist sehr schön, aber ich habe eben auch die Freiheit, eine Bildzeitung nicht haben zu wollen, bzw. wenn man mir eine untergejubelt hat, damit zu machen was ich will. Ich rufe nicht im großen Stil dazu auf, Druckerzeugnisse zu verbrennnen oder so, ich möchte euch nur ein paar Tips geben, was man so aus Altpapier selbst machen kann, wenn man es eben nicht einfach zur Altpapiersammlung packen möchte. Altpapier ist übrigens ein toller Rohstoff… recyclen unso, Leute!
Am 24.06.2012 wird die Bildzeitung 60 Jahre alt. Und weil man bei Springer weiß, dass der Schund, den man produziert dann doch eher wenige Freunde produziert, die auf eine Party kommen würden, hat man sich was anderes überlegt: Eine Verteilungsaktion von einer Sonderausgabe dieses reaktionären Lumpenblattes in alle Häuser der BRD, womit sie das „deutsche Volk“ (was man ja gerne so anspricht) „beschenken“ möchten.
Am 23.06. soll diese Zeitung ausgeliefert werden, und vermutlich wird jeder so eine Ausgabe in seinem Briefkasten finden, selbst, wenn draußen groß „Bitte keine Werbung“ oder ähnliches draufsteht. Die ganze Aktion wird hier, http://www.axelspringer-mediapilot.de/dl/424150/BILD_fuer_ALLE_2012.pdf, von der Bildzeitung groß angekündigt und auch die Preise für Werbeanzeigen sind zu finden. Eine Seite kostet 4 Millionen Euro. Umsonst macht die Bildzeitung also auch das nicht.
Allerdings kann man dem Axel Springer Verlag die Zustellung der kostenlosen Ausgabe untersagen. Das dürfte zu ganz erheblichen logistischen Problemen führen, insbesondere dann, wenn genug Haushalte sich gegen die Zustellung wehren. Erfolgt diese dann nämlich trotzdem, bestünden entsprechende Unterlassungsansprüche die mittels kostenpflichtigen Abmahnungen oder Klagen durchgesetzt werden könnten. Die ganze Angelegenheit könnte für die BILD dann ziemlich teuer werden.
Quelle:
von RA Claudio Helling
Für so eine Untersagung findet ihr hier ein Musterschreiben vom Rechtsanwalt Andreas Schwartmann. https://dl.dropbox.com/u/4236711/Muster-Anschreiben%20BILD.pdf
Wem das allerdings zu anstrengend ist, und der nicht seinen Briefkasten zukleben möchte (bitte nicht die/den VerteilerIn verprügeln…die können nicht viel dafür…), der kann die einmal zugestellte Zeitung auch sinnvoll nutzen.
Abgesehen von der einseitigen Nutzung als Toilettenpapier (gefällt sicher nicht jeder/jedem) und zum Feueranzünden (nicht jeder muss ein Feuer anzünden und vor allem sollte man aufpassen, dass man aus Wut nicht die eigene Hütte anzündet, während man die Bildzeitung anzündet. Lieber unter eine Autobahnbrücke stellen und dabei Ton Steine Scherben hören.) kann man nämlich auch etwas sehr schönes daraus herstellen: neues Papier!
(Hoffentlich ist die Ausgabe nicht aus so Hochglanzpapier…das würde glaube ich nicht so tolle Ergebnisse liefern…)
Zunächst nehmt ihr eure druckfrische Bildzeitung zur Hand und zerreist sie mit fröhlichem Wut in kleine Schnipsel. Dabei könnt ihr darüber nachdenken, wie doch die Bildzeitung immer tendentiös und falschen Schwachsinn berichtet, gegen „Ausländer“, „Migranten“ und „Kriminelle“ hetzt, an die allgemeine Frauendarstellung in der Zeitung und was es da sonst noch so gibt – damit euch dabei nicht langweilig wird. (Wer weiß, wie dick diese Ausgabe wird?)
Anschließend werft ihr diese Schnipsel in ein eimerartiges Gefäß und begießt diese mit ausreichend Wasser. Nun müsst ihr warten und lasst die Papierschnipsel ein wenig durchziehen. Nach einigen Stunden (die ihr mal sinnvoll verbracht habt) könnt ihr dann diese Schnipsel mit einem Püriergerät (oder so einem Tollen Bohrmaschinen-Quirl-Aufsatz) schön verrühren, sodass ihr eine möglichst homogene Masse bekommt. Jetzt könnt ihr auch noch Farbe oder ähnliches reingeben, wenn ihr eben buntes Papier haben wollt, bzw. auch weiße Farbe, wenn ihr ein „reineres“ Weiß erhalten wollt. Wenn ihr eine wirklich wunderschön gleichmäßige Pulpe erreicht habt, dann lasst das Ganze nochmal über Nacht oder zumindest schön lange stehen, damit das Papier auch vollkommen durchdrungen ist.
In der Zwischenzeit könnt ihr liebevolle Dinge tun… oder was auch immer. Allerdings müsst ihr auch daran denken, bei Zeiten einen Rahmen zu besorgen oder herzustellen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein einfacher Holzrahmen, den man mit Fliegengitter oder ähnlichem überspannt. Der Rahmen sollte etwas größer sein, als die Papierfläche, die ihr später haben wollt.
Jetzt müsst ihr nurnoch eure liebliche Masse in eine möglichst flache Wanne geben, sodass ihr gut daraus „schöpfen“ könnt. Ihr taucht dann das Sieb in die Masse ein und achtet darauf, dass sich etwa überall gleich viel von dem Papierbrei befindet, dann hebt ihr den Rahmen langsam raus, lasst überschüssiges Wasser ablaufen. Ihr könnt die Dicke eures Papier vollkommen frei bestimmen, indem ihr eben unterschiedlich viel Papierbrei ins Gitter packt. Legt ein Handtuch auf den Rahmen und dreht den Rahmen blitzschnell um auf eine stabile Unterlage, sodass das Papier in Spe auf dem Handtuch landet, dass auf eurer Unterlage liegt. Dabei müsst ihr eben vorsichtig sein, sodass das papier nicht einreißt. Anschließend legt ihr da ein weiteres Handtuch auf, und presst das Papier dann dazwischen möglichst gut aus. Das geht mit einer Walze, aber auch, indem ihr einfach großflächige, schwere Dinge draufstellt. Wenn ihr denkt, dass ihr das erstmal genug ausgepresst habt, könnt ihr es zum Beispiel auf Backpapier legen und noch ein bisschen weiter trocknen zu lassen. Wenn ihr denkt, dass das Papier schon ein wenig angetrocknet ist, könnt ihr es dann aufhängen, an einem Wäscheständer, sodass es vollständig trocknet.
Nun habt ihr euer eingees Papier, mit dem ihr allerhand Humbug machen könnt. Ihr könnt damit Glückwunschkarten, Einladungen, eine Karte für Oma und Opa, in dem ihr darauf hinweist wie doof doch die Bildzeitung ist, Flugblätter oder auch Bekennerscheiben herstellen. Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Meistens sind die Ränder nicht so schön, die könnt ihr dann nach eurem Wunsch zuschneiden.
Ich hoffe die Beschreibung hat euch gefallen und sie war nicht zu kindisch. Aber natürlich ist das ganze auch ein großer Spaß für Kinder oder Leute wie euch, die wohl nie erwachsen werden.^^
Wenn ihr aber am Ende eines harten Arbeitstages euer eigenes Papier in den Händen haltet, und wisst, dass das noch vor kurzer Zeit so ein ekliges, albernes Hassblatt war, dann werdet ihr merken, dass das ein guter Tag war…
Kill all the white man! Stay tuned.
euer Sebus